Beschäftigungsprojekt – Mitarbeiter der Wefa Sonneberg arbeiten auf einem Außenarbeitsplatz
Die Werkstätten für angepasste Arbeit ( Wefa) in Köppelsdorf blicken – nach einjährigem Projekt – auf eine neue Form der Zusammenarbeit mit der Firma Vista electronic GmbH in Malmerz zurück. Mehrfach schon wurde über die Kooperation der Wefa mit besagtem Unternehmen berichtet. Sie erfolgt bereits seit April 2006 – in der Form von Praktika und Kurzzeit-Außenarbeitsplätzen für Beschäftigte der Wefa in der Firma. All dies wurde erfolgreich fortgeführt.
Zuverlässige Arbeitsergebnisse
Anfang 2009 wurde sodann eine neue Form der Zusammenarbeit angegangen – nämlich Wefa-Beschäftigte ein Jahr lang auf einem Außenarbeitsplatz in der Firma zu beschäftigen. Zu den gesetzlichen Aufträgen einer Werkstatt für behinderte Menschen gehört unter anderem auch, Außenarbeitsplätze in Firmen und Betrieben des ersten Arbeitmarktes anzubieten.Ein Außenarbeitsplatz stellt ein zeitlich begrenztes Förderangebot dar, das Beschäftigten ermöglicht, Arbeiten unter den Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes vorbereitet zu werden. Durch vorhergehende Praktika waren sechs Beschäftigte befähigt worden, Demontagearbeiten an einzelnen elektrischen und elektronischen Geräten selbstständig und ausdauernd durchzuführen und ein zuverlässiges Arbeitsergebnis zu erzielen. Somit gelang es ihnen, in der Beschäftigung auf dem Außenarbeitsplatz recht bald, auch neue Arbeiten zu übernehmen, diese entsprechend der Arbeitsanweisungen durchzuführen und ein leistungsbezogenes Entgelt zu erwirtschaften.Die Betreuung und Begleitung der Beschäftigten auf dem Außenarbeitsplatz wurde von der Wefa und der Vista electronic GmbH gemeinsam gewährleistet. So führten im Wechsel die Fachkräfte der Werkstatt mit diesen Beschäftigten Gruppengespräche in der Firma durch, um gezielt auf deren Bedürfnisse einzugehen. Seitens der Firma wurden neben der Geschäftsführung zwei weitere Mitarbeiter mit der Anleitung und Betreuung der Wefa-Beschäftigten beauftragt.
Erhöhter Betreuungsbedarf
In der Laufzeit des Projekts „Einjährige Beschäftigung auf einem Außenarbeitsplatz“ konnten allerdings nicht nur Erfolge verzeichnet werden. Zwischendurch musste auch mancher Rückschritt verarbeitet werden. In der Auswertung des Projekts wurde festgehalten: Beschäftigte einer Werkstatt für behinderte Menschen haben auf einem Außenarbeitsplatz einen erhöhten Betreuungsbedarf. Sie bedürfen einer stetigen Begleitung, um jeder Zeit einen Ansprechpartner für ihre Bedürfnisse zu haben und um dadurch Sicherheit im neuen Umfeld zu erfahren. Auch ist die ständige Begleitung im Arbeitsprozess für anstehende Fragen wichtig. Die Abdeckung des erhöhten Betreuungsbedarfs kann gemäß der Auswertungsergebnisse ein Betrieb des ersten Arbeitsmarktes personell nicht leisten. Die Begleitung und Betreuung der Beschäftigten auf Außenarbeitsplätzen als Aufgabe der Werkstatt zu belassen, ist auf Dauer aber ebenfalls nicht leistbar. Eine Fachkraft, die die Betreuung im Außenpraktikum übernimmt, fehlt in ihrer Abteilung der Werkstatt und kann nur auf Kosten der anderen Mitarbeiter ersetzt werden.
Ihre Kompetenzen verbessert
Für die Beschäftigten war die Mitarbeit in der Außenarbeitsgruppe anfänglich eine neue und interessante Erfahrung und Herausforderung. Sie lernten ein neues Umfeld kennen, in dem andere Bedingungen als in einer Werkstatt für behinderte Menschen gegeben sind und konnten ihre Kompetenzen – je nach individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten – verbessern. Die anfängliche Begeisterung wich aber zwischendurch gelegentlichem Interessemangel oder auch geringerer Motivation. Das führte dazu, dass Einzelne schon vor dem vereinbarten Einjahreszeitraum des Projektes wieder in der Werkstatt in Köppelsdorf zurückkehrten.
Besonderer Einsatz nötig
Zusammenfassend wurde von allen Projektbeteiligten festgehalten, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Durchführung von Außenpraktika oder auch der Übernahme auf den allgemeinen Arbeitsmarkt praxisnah überarbeitet werden müssen. Nur mit besonderem Einsatz sowohl seitens der Firma als auch seitens der Wefa, kann diese neue Form der Zusammenarbeit erfolgreich durchgeführt werden. Der Geschäftsführung und den Mitarbeitern der Vista electronic GmbH wird seitens der Wefa für die vertrauensvollen Zusammenarbeit und die kompetente Anleitung und Begleitung der Werkstattbeschäftigten ausdrücklich gedankt. Die Ergebnisse des gemeinsamen Projekts werden auf jeden Fall in die weitere Zusammenarbeit einfließen.
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